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Temperatur in Karlsruhe – Tendenz steigend

Die Sommer in Karlsruhe sind heiß. Durch den Klimawandel werden sie sogar noch heißer! Deswegen brauchen wir neben einem wirksamen Klimaschutz eine gute Strategie für die Anpassung an die Folgen des Klimawandels. Die Stadt Karlsruhe hat in diesem Bereich schon viel erreicht – und noch mehr auf der Agenda.

Thermometer mit Anzeige von 34°C vor dem Karlsruher Schloss

Klimaanpassung in Karlsruhe

Karlsruhe ist durch seine Lage im Oberrheingraben besonders von steigenden Temperaturen und der Zunahme von Hitzewellen betroffen. Aber auch Starkregen- und Hochwasserereignisse werden durch den Klimawandel vermutlich öfter und intensiver auftreten. Sich auf diese Ereignisse vorbereiten – das bedeutet Anpassung an die Folgen des Klimawandels. Karlsruhe hat frühzeitig die Bedeutung von Klimaanpassung erkannt und als eine der ersten Städte in Deutschland bereits im Jahr 2013 eine Klimaanpassungsstrategie veröffentlicht. 2021 wurde diese Strategie erweitert und vom Gemeinderat als verbindliches Konzept verabschiedet. Die Strategie beinhaltet insgesamt 85 Maßnahmen in 16 Handlungsfeldern – von Gesundheit über Stadtgrün und Stadtentwässerung bis zum Bevölkerungsschutz.

 

Blick auf die gefluteten Liegewiesen des Rheinstrandbads.

Vom Konzept zur Aktion: Was läuft schon?

Problem erkannt – Gefahr gebannt? So einfach ist es bei Klimaanpassung leider nicht. Natürlich ist entscheidend, dass die Maßnahmen auch umgesetzt werden. Hier ist Karlsruhe bereits gut unterwegs: In Neubaugebieten wird großer Wert auf Begrünung und Entsiegelung gelegt, bei Um- oder Neubau städtischer Gebäude werden standardmäßig Gründächer eingeplant, und bei der Stadtplanung wird der Klimawandel immer mitgedacht, etwa mithilfe des städtebaulichen Rahmenplans Klimaanpassung. Bei Planungen wird dafür gesorgt, dass Regenwasser vor Ort aufgefangen wird oder versickern kann, und Hochwasserdämme und Rückhaltebecken werden so ertüchtigt, dass sie auch gegen höhere Wasserstände schützen können. Der Katastrophenschutz übt regelmäßig den Fall von Extremwetterereignissen und Großschadenslagen, um in diesen Fällen schnell und effektiv zu helfen.

Die städtischen Wälder werden sukzessive mit klimaangepassten Sorten „umgebaut“ und Stadtbäume aufgrund der Trockenheit länger und stärker bewässert. Invasive Arten wie die Tigermücke und allergene Pflanzen wie die Ambrosie werden aktiv bekämpft und ihre Ausbreitung eingedämmt. Und nicht zuletzt informiert und berät die Stadt ihre Bürgerinnen und Bürger, wie sie sich an heißen Tagen schützen können (etwa mit dem Stadtplan für heiße Tage) und motiviert zu kleinen Aktionen vor der eigenen Haustür, zum Beispiel mit der Kampagne „Grund zu Garten“. Für Begrünung und Entsiegelung von Dächern, Fassaden und Hinterhöfen gibt die Stadt auch finanzielle Zuschüsse.

Waldzentrum aus der Luft

Was kommt noch?

Viele der bisher erwähnten Maßnahmen betreffen vor allem Neubauten oder neu geplante Gebiete. Karlsruhe hat aber natürlich überwiegend Bereiche mit bestehender Bebauung – vor allem in der besonders heißen Innenstadt. Hier wird demnächst die sogenannte „Grünsatzung“ gelten. Wer dann sein Haus umbauen oder erweitern möchte, muss bestimmte Begrünungspflichten erfüllen. Für heiße Sommer wird Karlsruhe besser vorbereitet sein, wenn der Hitzeaktionsplan Plan°C erarbeitet ist und umgesetzt wird. Zudem werden die Informations- und Beratungsangebote zur naturnahen Gestaltung von Gärten weiter ausgebaut. Im Bereich Starkregenvorsorge wird derzeit eine detaillierte Risikokarte erarbeitet, die nach Fertigstellung veröffentlicht wird. Dann kann jeder sehen, wie hoch das Risiko eines Hochwassers am eigenen Haus, der Kita der Kinder oder in der täglich genutzten Tiefgarage oder Unterführung ist.

Fassadenbegrünung

Klimaanpassung und Klimaschutz: Ist etwas wichtiger?

Diese Beispiele zeigen: Der Klimawandel wird sich auch und gerade in Karlsruhe bemerkbar machen. Jeder und jede einzelne wird sich auf die Folgen der Erderwärmung vorbereiten müssen, und die Stadtverwaltung spielt hierbei eine wichtige Rolle. Karlsruhe ist auf einem guten Weg, hat aber auch noch sehr viel vor.

Wird Klimaschutz, also die Vermeidung von Treibhausgasen, dadurch weniger wichtig? Dazu muss man wissen: Die Klimaszenarien, auf die die Stadt sich derzeit vorbereitet, gehen von einem moderaten Klimawandel aus – und hier ist Anpassung schon herausfordernd genug. Sollten die Temperatur noch stärker steigen, wird eine Anpassung an die Folgen zunehmend schwierig. Klimaschutz ist daher genau so entscheidend wie die Anpassung an den Klimawandel – nur mit beidem zusammen können wir die Herausforderung meistern!

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Autor

Unser Autor Dr. Daniel Osberghaus arbeitet beim Umwelt- und Arbeitsschutz der Stadt Karlsruhe. Er ist Ökonom und sieht den Klimawandel als eine der größten Herausforderungen unserer Zeit an. Auf diese sollte man sich gut vorbereiten.

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