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Jobs mit Sonne und Sinn
Die Energiewende zum Beruf machen, das geht auf vielen Wegen. Das Handwerk bietet zahlreiche Einstiege in die Solarbranche: Von Praktika oder Freiwilligem ökologischen Jahr zur Berufsorientierung über verschiedene Ausbildungsberufe bis zum Quereinstieg durch Weiterbildung – die Jobaussichten sind sonnig.
Solar von A wie Anlagenmechanik bis Z wie Zimmerleute
Handwerk und Energiewende hängen eng zusammen. „Für mehr als 30 Gewerke geht es in ihrem Leistungsprofil um Nachhaltigkeit, Klimaschutz und Energiewende“, erklärt Alexander Fenzl von der Handwerkskammer Karlsruhe, „ohne Handwerk kein Smart Home, keine erneuerbaren Energien, keine Wärmedämmung und keine modernen Mobilitätstechniken. Von A bis Z haben wir mit der Energiewende zu tun.“ Das Arbeitsfeld Photovoltaik umfasst Beratung, Anlagenplanung, elektrische und nicht-elektrische Montagetätigkeiten. Dafür braucht die Solarbranche Fachkräfte aus unterschiedlichen Richtungen: von Anlagenmechanikerinnen und Anlagenmechanikern für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik über Dachdeckerinnen und Dachdecker, Fachkräfte für Elektrotechnik (Fachrichtungen Energie- und Gebäudetechnik und Gebäudesystemintegration) und Gerüstbau bis hin zu Zimmerleuten.
© Emmanuel Ikwuegbu
Von der Schule in die Solarbranche
Um herauszufinden, ob und welcher Beruf zu einem passt, bieten sich Praktika oder auch ein Freiwilliges ökologisches Jahr (FÖJ) in der Solarbranche an. Für ein FÖJ empfiehlt Miriam Sonnenbichler von der Karlsruher Energie- und Klimaschutzagentur (KEK) im ersten Schritt „auf der Website eines FÖJ-Trägers nach gelisteten Unternehmen oder Bürgerenergiegenossenschaften zu suchen, die in der Solarbranche tätig sind. Bewerben können sich junge Leute zwischen 15 und 26 Jahren, die die Vollzeit-Schulpflicht eingehalten haben.“ Oft sind nach einer Zusage zunächst Kennenlerntage möglich: „So kann man schauen, ob die Stelle richtig für einen ist – und danach das FÖJ antreten.“
© Handwerkskammer Karlsruhe
Reinschnuppern und Anpacken
Wer kein ganzes Jahr Zeit hat, kann sich alternativ durch Praktika orientieren: „Ein Praktikum soll einen Einblick geben, ob dieser Berufszweig das Richtige ist. Was zählt, ist der Wille und die Bereitschaft, sich in der Praktikumszeit einzubringen,“ erklärt Alisa Ehlgötz zu den Voraussetzungen für ein Praktikum im Handwerk, „ein Grundinteresse für die ökologischen und umweltpolitischen Zusammenhänge sollte aber bestehen.“ Alisa Ehlgötz arbeitet bei der craft.ROADSHOW, ein Projekt zur Berufsorientierung, das auch Praktikums- und Ausbildungsplätze vermittelt. „Das Handwerk ist federführend bei der Umsetzung der herausfordernden Klimaschutzziele,“ schließt Alisa Ehlgötz, „Und das ist es auch, was viele junge Menschen an einer Ausbildung im Handwerk fasziniert.“
„Daraus ergeben sich viele Chancen“
Auch ein Quereinstieg in die Solarbranche ist möglich. Die Heinrich-Hertz-Schule Karlsruhe bietet verschiedene Weiterbildungskurse an, unter anderem zum ‚DGS Monteur Photovoltaik‘. Zielgruppe des 5-tägigen Kurses sind „technisch interessierte und handwerklich geschickte Menschen, die an der Errichtung von Photovoltaik-Anlagen mitwirken wollen“, berichtet Reimar Toepell von der Heinrich-Hertz-Schule. Das Besondere an dem Format ist, dass „es in diesem Kurs vor allem um die Praxis bei der mechanischen und elektrischen Installation von PV-Anlagen geht. Viele Handwerksbetriebe haben einen großen Bedarf an Unterstützung. Daraus ergeben sich viele Chancen.“
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Sonnige Aussichten
So sind die Wege über das Handwerk in die Solarbranche vielfältig. Auch die Aussicht ist gut – nicht nur auf den Dächern Karlsruhes beim Montieren, Installieren und Warten der zahlreichen Solaranlagen. Auch die Zukunftsaussichten schätzt Fenzl von der Handwerkskammer sonnig ein: „Qualifizierte Fachkräfte werden gebraucht, besonders um die großen Zukunftsfelder zu gestalten. Die persönlichen Karrierechancen für alle Geschlechter sind vielfältig.“
Die Solarbranche freut sich auf viele neue Gesichter, um Klimaschutz in die Tat umzusetzen – wer ist dabei?
Tipps und Links
Miriam Sonnenbichler von der KEK empfiehlt außerdem folgende Links für weiterführende Informationen:
Für FÖJ-Stellen gibt es in Baden-Württemberg vier Träger, die jeweils unterschiedliche Stellenangebote haben.
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Autorin
Nachhaltigkeitsexpertin und Journalistin Lea Jahneke von der Agentur Morgenwelt möchte Mut machen für Klimaschutz, „um gemeinsam Zukunft zu gestalten.“