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Zukunft geht durch den Magen

Aufstehen, frühstücken, arbeiten, Mittagspause, Feierabend, einkaufen, kochen, Abendessen... Bei all dem kann Klimaschutz unseren Alltag vielfach bereichern. Dieser Beitrag unser Blogreihe "Hebel des Alltags" dreht sich um Chancen und Tipps rund um Ernährung. Denn „Mitmachen für Morgen“ geht durch den Magen.

Zwei Menschen nebeneinander in einer Küche, die sich lächelnd Paprika-Stückchen vor die Augen halten

Emissionen halbieren, Genuss verdoppeln

Einer der größten Hebel im Alltag ist unsere Ernährung. Insbesondere den Anteil tierischer Zutaten zu reduzieren hat einen großen Effekt. Denn die Haltung von Nutztieren verursacht große Mengen an klimaschädlichen Treibhausgas-Emissionen und benötigt viel Fläche. Auch der Anbau von Futterpflanzen für die Nutztiere schlägt dabei stark zu Buche, während vegane Gerichte direkt auf Pflanzen als Lebensmittel zurückgreifen. Großes Plus: auch vegane Gerichte sind köstlich, und noch dazu vielfältig, gesund und oft preiswert.

Eine fleischfreie, also vegetarische Ernährung, reduziert klimaschädliche Emissionen bereits um 24 Prozent gegenüber einer durchschnittlichen Ernährung, hat das Öko-Institut herausgefunden. Mit einer veganen Ernährung könnt ihr sogar 53 Prozent sparen, die Emissionen rund um eure Ernährung also um mehr als die Hälfte reduzieren. Wie ein Forschungsteam der Universität Oxford berechnet hat, sparen vegan lebende Menschen durch ihre Ernährung jährlich ganze zwei Tonnen Treibhausgase. Zum Vergleich: Wir in Deutschland verursachen pro Person im Jahr durchschnittlich rund elf Tonnen.

Person die kocht mit Gewürzen, Bratpfanne und Öl

Würze für den Alltag

Der positive Effekt wirkt natürlich auch im Kleinen, selbst wenn ihr (noch) nicht komplett pflanzenbasiert essen könnt oder wollt: Schon ein veganer Tag in der Woche oder ein veganer Wocheneinkauf, während ihr aushäusig noch alles esst, schont das Klima.

Für Tipps rund um pflanzenbasierte Gerichte inspirieren Blogs im Internet, Kochbücher oder auch extra Kochkurse – diese neuen Rezepte bringen zugleich frische Würze in den Alltagstrott. Von spannender Alltags-Küche bis Festschmaus ist alles möglich. Auch vegane Alternativprodukte wie Pflanzendrinks und Streichcremes bereichern die Vielfalt auf dem Tisch.

Reste retten

Bleiben wir beim Thema Ernährung, gibt es noch zahlreiche weitere Tipps und den dazugehörigen Handlungsbedarf, um den Klima-Fußabdruck unseres Essens zu reduzieren. Denn tatsächlich führt die Lebensmittelproduktion zu einem Drittel der globalen Treibhausgas-Emissionen.

Für diese Klimabelastungen ist Lebensmittelverschwendung nur einer der zahlreichen Gründe. Doch es ist etwas, das wir von zu Hause aus anpacken können. Denn rund 78 Kilogramm Lebensmittelabfälle verursachen wir in Deutschland pro Person in Privathaushalten. Besonders Obst, Gemüse und Backwaren schweben dabei in Gefahr, zu Hause im Müll zu landen. Bewusst einkaufen und dabei die tatsächlich benötigten Mengen beachten, ist eine Möglichkeit, dass weniger schlecht wird. Auch Einkaufslisten auf Basis der geplanten Gerichte für die nächsten Tage, können helfen, den tatsächlichen Bedarf einzuschätzen. Nicht hungrig einkaufen zu gehen, ist auch ein heißer Tipp, um Impulskäufe zu vermeiden.

Zusätzliches Plus: Wer weniger Lebensmittel wegwirft, wirft zugleich auch weniger Geld zum Biomüll hinaus. Und aus Resten – sei es ein halber Brokkoli und fünf Kartoffeln oder ein paar Scheiben trockenes Brot – noch Köstliches zuzubereiten, fördert obendrein die Kreativität.

jemand, der Obst aus einem Mehrweggemüsenetz holt

Bunt und frisch von nebenan

Wer auf biologisch erzeugte Lebensmittel setzt, kann die Umweltbelastungen durch den eigenen Einkauf ebenfalls stark reduzieren: Es kommen deutlich weniger fossile Energien und keine Pestizide zum Einsatz, was sich positiv für das Klima auszahlt. Ökologische Lebensmittel haben auch darüber hinaus viele Vorteile für die Umwelt, wie Bodenschutz, den Erhalt von Artenvielfalt und eine artgerechtere Tierhaltung als konventionelle.

Eine zusätzliche gute Richtschnur für klimafreundliches Essen ist auch, möglichst saisonal und regional einzukaufen. Denn dies verkürzt Transportwege und somit Treibhausgase. Weiterer Vorteil: die Zutaten sind oft besonders frisch und vieles kann auf Karlsruher Wochenmärkten um die Ecke erstanden werden.

Dort ist es übrigens auch besonders unkompliziert, mit einem verpackunsarmeren Einkauf zu starten: Obst, Gemüse und sogar eingelegte Oliven oder Brot können vom Marktstand direkt in mitgebrachte Beutel, Dosen und Gemüsenetze gesteckt werden. Auch Pfandbehälter und Mehrweg-Becher für Getränke reduzieren Verpackungsmüll. Da auch die Herstellung und Entsorgung von Verpackungen das Klima belastet, ist (Verpackungs-)Müll zu vermeiden ebenfalls eine gute Möglichkeit, das Klima beim Einkauf zu schonen.

Unser Alltag – unsere Hebel

So können wir jeden Tag klimafreundlicher gestalten. Zugleich bereichern nachhaltige Aktivitäten unseren Alltag, bringen Abwechslung, Austausch und ein glücklicheres Klimagewissen.

Unsere Ernährung ist nur einer der zahlreichen Hebel, um das Klima zu schonen. Mehr Tipps und Inspirationen für große und kleine Taten haben wir auf unserer Tatenbank zusammengestellt.

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Autorin

Nachhaltigkeitsexpertin und Journalistin Lea Jahneke von der Agentur Morgenwelt möchte Mut machen für Klimaschutz, „um gemeinsam Zukunft zu gestalten.“

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