Menü
eService
Direkt zu
Suche
eService – Ihr Anliegen bequem Online erledigen
Karlsruhe interaktiv – wichtige Website-Funktionen

Sommer, Sonne, Hitzschlag?

Wärmende Sonnenstrahlen genießen, Eis essen, den Tag am See verbringen, bis in den Abend hinein die lauen Temperaturen im Biergarten genießen. Das alles sind Dinge, die die meisten mit Sommer verbinden. Aber die zunehmenden Klimaveränderungen machen uns immer öfter einen Strich durch die Rechnung, denn zu hohe Temperaturen können auch schnell gefährlich werden.

Brunnen Marktplatz - eine Flasche wird aufgefüllt

Sommer früher und heute

Wer denkt nicht gerne an Kindheitserinnerungen von warmem Sand unter den Füßen am Meer und langen Sommertagen im Freibad zurück? Leider sind die globalen Klimaveränderungen drauf und dran, diese Unbeschwertheit empfindlich zu stören.

Um den Klimawandel zu begrenzen, wurde 2015 das Pariser Klimaschutzabkommen beschlossen. Beschlossen wurde es von 197 Vertragsparteien (196 Staaten plus Europäische Union) - das sind alle völkerrechtlich anerkannten Staaten der Erde. In dem Abkommen wurde festgehalten, dass die globale Erwärmung auf deutlich unter 2 °C begrenzt werden soll. Das bedeutet jedoch nicht, dass wir im Sommer statt 26 °C nun kuschelige 28 °C – also genau 2 °C mehr – genießen würden. Für Karlsruhe heißt das stattdessen unter anderem, dass wir mit immer längeren und heißeren Hitzeperioden rechnen müssen, die gesundheitliche Einschränkungen bis hin zu Todesfällen bedeuten können.

Tipps für heiße Tage

Unterschätzen Sie die Hitze nicht, auch wenn Sie sich gesund und fit fühlen. An heißen Tagen sollten wir es lieber langsamer angehen lassen und Pausen einlegen, so gut es geht. Manche Arbeiten lassen sich an Hitzetagen in die Morgenstunden oder in kühlere Räume verlegen. Achten Sie auch auf die Menschen in Ihrer Umgebung. Bieten Sie zum Beispiel den Großeltern oder älteren Nachbarn an, an heißen Tagen für sie einkaufen zu gehen, damit diese im kühlen Haus bleiben können.

Warming Stripes

Karlsruhe erhält einen Hitzeaktionsplan

Mit solchen einfachen Tipps lassen sich bereits kleine Erleichterungen schaffen, sie reichen jedoch nicht aus. Daher erstellt die Stadt Karlsruhe aktuell eine umfassende Hitzeaktionsplanung. Im Verbundprojekt Plan °C arbeitet die Stadt dabei eng mit der Stadt Düsseldorf zusammen, die ebenfalls einen solchen Plan erarbeitet. Auch das Deutsche Institut für Urbanistik ist Teil des Projekts, begleitet den Prozess in beiden Städten und trägt die Erfahrungen daraus auch in andere Kommunen. Der Hitzeaktionsplan orientiert sich an Empfehlungen der WHO (Weltgesundheitsorganisation), die auf die deutsche Ebene übertragen wurden.

„Hohe Temperaturen belasten prinzipiell alle Menschen, es gibt aber besonders gefährdete Gruppen, deren Schutz im Hitzeaktionsplan im Fokus steht", betont Dr. Julia Hackenbruch, Projektleitung von Plan °C in Karlsruhe. "Das können Menschen sein, die krank, pflegebedürftig, sozial isoliert, also allein lebend ohne lokale Freundschaften und Familie, besonders alt oder auch besonders jung sind.“ Um die Bedürfnisse dieser Menschen gut einzubeziehen, werden relevante Institutionen und Personen in die Planungen und Analysen miteinbezogen. Darüber hinaus stehen auch viele andere Punkte, wie zum Beispiel umfassender Sonnen- und Hitzeschutz für die Kleinsten in Kita und Co. auf der Karlsruher Ideenliste.

Wichtig ist, dass alle Menschen Bescheid wissen, was bei großer Hitze getan oder auch nicht getan werden sollte, Stichwort Hitzekompetenz. Für alle, die an heißen Tagen in der Innenstadt unterwegs sind, zeigt der Stadtplan für heiße Tage Brunnen, Trinkwasser, Toiletten und Orte zum Abkühlen in Karlsruhe.

Zwei Frauen mit dem Stadtplan für heiße Tage

Unser Nachbarland Frankreich sammelt schon seit vielen Jahren Erfahrungen mit seinem Hitzeaktionsplan, dem Plan Nationale Canicule. Aus diesem Grund sind die beiden Projektteams in Karlsruhe und Düsseldorf im Austausch mit ihren jeweiligen französischen Partnerkommunen. Rebecca Vogel, die den Hitzeaktionsplan in Düsseldorf erarbeitet, betont: „Wir profitieren von den vielen Maßnahmen, die wir in Düsseldorf und Karlsruhe für die Anpassung an den Klimawandel schon umgesetzt haben. Es gibt aber auch noch einige Lücken, vor allem im akuten Hitzeschutz. Beispielsweise, wie wir uns ganz konkret verhalten sollten, wenn es mehrere Tage lang sehr heiß ist. Eine Idee aus Frankreich ist zum Beispiel das Hitzetelefon. Dort kontaktiert geschultes Personal besonders vulnerable Menschen in der Stadt und fragt nach, ob es ihnen trotz der Hitze gut geht.“

Zwei gelbe Sonnenschirme auf einem Balkon

Der Karlsruher Hitzeaktionsplans soll Anfang 2025 in den Gemeinderat eingebracht werden, der als politisches Gremium dann über die Maßnahmen und ihre Umsetzung entscheidet.

Wenn Sie in Ihrer beruflichen oder ehrenamtlichen Arbeit ebenfalls zum Thema Hitze- und Gesundheitsschutz mit gefährdeten Gruppen aktiv sind oder einfach Interesse am Projekt Plan °C haben, schreiben Sie gerne an .

Zwei Menschen am Brunnen in Karlsruhe mit dem Stadtplan für heiße Tage

Trotz sorgfältiger Kontrollen können wir keine Haftung für die Inhalte externer Links übernehmen. Für den Inhalt der verlinkten Seiten sind ausschließlich deren Betreibende verantwortlich.

Autorin

Unsere Gastautorin Teresa Ziegler arbeitet im Projekt Plan °C an einem Hitzeaktionsplan für die Stadt Karlsruhe. Sie mag lieber kühle Tage als tropische Temperaturen und freut sich über Sommerregen.

-

Kopieren Kopieren Schreiben Schreiben